Obwohl ich selbst Schülerin bei den Ursulinen war, wusste ich bei meinem Eintritt eigentlich fast nichts über die Hl. Angela.
Anfangs war ich irgendwie enttäuscht, als ich ihre Lebensgeschichte las, da ich darin keine außergewöhnlichen großen Wunder, Visionen und Ereignisse finden konnte, wie sie mich zum Beispiel beim Hl. Franziskus von Assisi, der Hl. Margarete Maria Alacoque, dem Hl. Ignazius von Loyola oder anderen Heiligen beeindruckten.
Zum ersten Mal war ich von ihrer Person berührt, als ich schon Novizin war und die Hl. Angela in einem von uns gestalteten Theaterstück verkörpern durfte. Wir stellten das Leben der Hl. Angela nach-ohne Worte, nur mit musikalischer Umrahmung.
Von da an, begann in mir die Bewunderung für ihr so einfaches und bescheidenes Leben zu wachsen. Sie, deren einziger Wunsch das gottgeweihte Leben war, drängt sich in keiner Weise in den Vordergrund. Sie weist mit ihrem ganzen Sein, vielmehr auf den hin, den sie sich selbst geweiht hat: Jesus.
In meiner Eitelkeit und Ehrsucht, ist sie mir eine stille Mahnerin und ein Vorbild in Bescheidenheit, Demut und Liebe zu Gott und den Menschen….ganz konkret und alltäglich.
Sr. Grete Traußnig, (Konvent Klagenfurt)